Kochen an Bord oder doch lieber Pølser?

Es scheint eine Religion zu sein, der eine liebt seine Gasbuddel und den damit verbundenen Komfort, der andere will lieber gleich ein Ceranfeld und am Besten auch noch die Mikrowelle an Bord. Petroleum scheint eine Riesen Sauerei zu sein und Spiritus? Och nö. Das stinkt ja auch so.

Wie dem auch sei, ohne eine ordentliche Kombüse an Bord macht das Segeln auf Langfahrt im Sommer auch keine rechte Freude und wenn die Damen mal wieder an Bord sind, reicht das Bier aus der Bilge und das gerade frisch erlegte Steak aus dem dänischen Supermarkt inklusive Matschkartoffelsalat aus dem Plastiktopf nicht immer aus. (jaja, die Frauen) 

Was braucht der Mann zum Überleben? Fleisch, Feuer, Bier. vielleicht noch Ketchup. Für den Rest hat er ja uns. So, damit hätten wir jetzt die meisten Klischees abgehakt. 

Nun aber mal ans Eingemachte im wahrsten Sinne des Wortes. Immer mehr Segler legen tatsächlich inzwischen größeren Wert auf ein wenig Kulinarik an Bord. Das liegt nicht immer nur an Corona. Da darf es dann nicht nur der Chardonnay sein, der natürlich stilvoll im Segeltuchbeutel an den Tisch gereicht wird, sondern der Feldsalat an einer Soße von…….mit am besten noch frisch gepflückten Austern im Cockpit gratiniert. Geht nicht? Doch, geht!

Man muss nur ein wenig Platz schaffen für die kleinen Utensilien, die dann auch gerne benutzt werden. Einen Kühlschrank hat inzwischen jeder an Bord und sei es zum Aufstellen von einer uns allen bekannten Firma mit D. 

Auf unserer Reinke Euro findet man noch den 2-flammigen Spirituskocher, dazu in nur zwei Schubladen sauber verpackt einen Omnia „Backofenersatztopf“, der gerne nicht nur zum Kuchen – und Brot backen sondern auch zum Brötchen aufwärmen und dem Produzieren von Aufläufen verwendet wird. Dazu gibt es eine kleine Hand-Schnippelmaschine, die mit wenig Aufwand jegliches Gemüse in Salat – und suppentaugliche Stücke schnippelt. Gleichzeitig eignet sich das Ding auch noch zur Aufbewahrung von Resten. Wenn es ganz edel werden soll schiebt man die Möhren schnell durch einen kleinen Hand-Julienne Schneider, der produziert dann, wenn die veganen Kinder zu Besuch sind, auch gerne noch die Zucchini Nudeln. Es passt sogar ein kleiner (Mini) Schnellkochtopf in die Lade. Dieser ist immerhin in der Lage in großer Geschwindigkeit Pellkartoffeln zu produzieren und gleichzeitig Gemüse gern vom dänischen Bauern im Dampfeinsatz zu dämpfen. Wenn es ein Regentag ist, reicht die zweite Ofenstelle immer noch für das Steak in der Pfanne, nicht unpraktisch. 

Für die gratinierten Austern die man vor Amrum gepflückt hat, findet sich ein Gratiniergerät in Form eines kleinen Flammenwerfers mit Gasbetrieb (Feuerzeuggas reicht) welches sicher auch die Creme bruleè entstehen lässt und den Speckpfannkuchen mit überbackenem Käse veredelt.

Zusammen mit dem kleinen Kugelgrill den inzwischen ja nun jeder von welcher Firma auch immer an Bord hat, ein paar schönen sturmsichern Gläsern, einer Tüte zur Yacht passenden Servietten und der stilvollen Petroleumlampe macht Ihr nun wirklich jeden an Bord glücklich.

In unserem „Keller“ schlummern dann noch für den Fall der Fälle der Zitronensaft im Glas, der Dijonsenf aus der Tube und diverses zuhause liebevoll Eingelegtes was auch immer so zu den Buffets an Bord passt. Na dann mal auf die Töpfe fertig los. Rezept folgt…..

Ich sehe es schon kommen, wir haben demnächst öfter Besuch an Bord 😉 Na meinetwegen!

(Text: Claudia Witt)